Tonträger, Bücher, DVDs, Filme, Plattenprojekte und besondere Empfehlungen der Folker-Redaktion.
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PLATTENPROJEKTEs gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren
Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge
solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.
In diesem Heft schreibt Rolf Beydemüller über
Magic Zither – Die Zitherfamilie I
Ein Stück Holz, ein Brett, eine Saite wird darüber gespannt, und fertig ist ein klingendes Etwas. Einfachst und archaisch im Klang. Die japanische Ichigenkin ist ein solches Instrument. Eine einzige Saite, die gegriffen und angerissen wird. Der kanadische Musiker Randy Raine-Reusch führt uns in die Zen-Philosophie ein: „Selbst, wenn alle Saiten reißen – solange da ein Musiker ist, der das Instrument in sich trägt, und jemand, der ihm zuhört, braucht es kein Spiel,
DIVERSE Magic Zither – Die Zitherfamilie I. World Music Instruments (No Ethno)
4 CDs plus DVD, 140-seitiges Begleitbuch mit umfangreichem Bildmaterial
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| denn die Musik ist einfach.“
Hier wird der Übergang vom Nichts, von der Stille in den Klang buddhistisch-poetisch beschrieben. Um die Musik, die er in sich trägt, hörbar zu machen, hat der Mensch Instrumente erfunden, magische Werkzeuge, deren Zauber auch der Mensch der Gegenwart noch immer und gerne erliegt. Die Materialien sind vielfältig, und doch lassen sich Gemeinsamkeiten erkennen. Es gibt Instrumentenfamilien, und ob man es glaubt oder nicht, der oben beschriebene Einsaiter und zum Beispiel das Cembalo oder der brasilianische Musikbogen Berimbau gehören derselben Familie an. Sie sind Zithern, das heißt Zupfinstrumente – bestehend aus einem Korpus, der mit Saiten bespannt wird, die dann gezupft, geklöppelt oder auch mit einem Bogen gestrichen werden. Der Vielfalt derartiger Instrumente nimmt sich diese wunderbare Produktion an, die in Bild und Ton ausführlich dokumentiert, was weltweit zur Familie der Zithern zählt.
Der Musiker und Journalist Wolfgang Meyering leitete über zwanzig Jahre das Projekt „Magisches Instrument“ beim Rudolstadt-Festival. 2004 war die Zither das „Magische Instrument“. Musiker aus aller Welt wurden mit ihren jeweiligen „Spezialitäten“ eingeladen und innerhalb von vier Tagen ein gemeinsames Programm auf die Beine gestellt. Schwierige Bedingungen und eine große Herausforderung an die Künstler. Auf der rund vierstündigen DVD sieht und hört man einige der gemeinsam aufgeführten Stücke, gewinnt einen Eindruck von der Probenarbeit, zudem stellt jeder der sieben Beteiligten seine „magic zither“ vor. Mei Han aus China etwa spielt die Guzheng, eine pentatonische Zither, die bereits vor 2.500 Jahren existierte. Oder der syrische Musiker Abdullah Chhadeh auf der Kanun, die sich im gesamten Mittelmeerraum größter Beliebtheit erfreut, eine Kastenzither, trapezförmig, mit 63 bis 84 Saiten, die mit Fingerpicks angezupft werden.
... mehr im Heft. |
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