Tonträger, Bücher, DVDs, Filme, Plattenprojekte und besondere Empfehlungen der Folker-Redaktion.
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PLATTENPROJEKTEs gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren
Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge
solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.
In diesem Heft schreibt Christoph Wagner über
Alpine Dreaming – The Helvetia Records Story, 1920-1924
Zwischen 1819 und 1939 wanderten eine halbe Million Schweizer nach Amerika aus. Im Gepäck: die eidgenössische Kultur, die vom Taler- und Fahnenschwingen übers Alphornblasen bis zum Jodeln und „Juuzen“ reichte. Beim ersten Swiss National Festival 1872 in New York wurden „Yodel songs of the Alps by six Appenzellers in costume“ präsentiert,
Alpine Dreaming – The Helvetia Records Story, 1920-1924 (Do-CD, Archeophone Records)
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| und über das Fest der Schweizer 1876 in Philadelphia hieß es: „Concert, Gesang und andere Unterhaltung fesselte die Gäste bis spät in den Abend hinein.“
Dann brachten Ende des neunzehnten Jahrhunderts Grammofon und Schellackplatte die Alpenmusik direkt in die Wohnzimmer in den Vereinigten Staaten. Obwohl etliche amerikanische Labels wie Columbia oder Victor auch Schweizer Schallplatten für den US-Markt produzierten, übertraf der Direktimport doch den amerikanischen Ausstoß bei Weitem. Im Ersten Weltkrieg kam die Einfuhr zum Erliegen, als es für Handelsschiffe immer gefährlicher wurde, den Atlantik zu überqueren.
Ladenbetreiber Ferdinand Ingold, ein Schweizer aus dem Städtchen Monroe in Wisconsin (von Witzbolden wegen der vielen Schweizer dort „Swissconsin“ genannt), packte die Gelegenheit beim Schopf. Er erweiterte sein Importwaren-Geschäft, indem er 1920 Helvetia Records aus der Taufe hob – das erste Schallplattenlabel für Schweizer Musik in den USA. Seine ersten beiden Künstler waren Karl Hoppe und Otto Rindlisbacher, die extra nach New York ins Tonstudio fuhren. „Herr Hoppe und Herr Rindlisbacher haben wochenlang mehrere Schweizer Melodien eingeübt und für Violine und Akkordeon arrangiert, wobei ein Akkordeon zum Einsatz kommt, das für 500 Dollar speziell für diesen Zweck erworben wurde“, meldete am 22. April 1920 die größte Wochenzeitung von Wisconsin.
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