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International
 DIAGRAMS: Dorothy
DIAGRAMS
Dorothy
diagramsmusic.co.uk
(Bookshop Records, BKSHP001 CD/Republic of Music)
Promo-CD, 9 Tracks, 27:21


Eine ungewöhnliche Zusammenarbeit. Der Elektro-Folkmusiker Sam Genders und die neunzigjährige Dichterin Dorothy Trogdon haben sich auf eine ungewöhnliche Reise mit Tiefgang begeben. Nachdem dem britischen Mitgründer der Band Tunng ein Buch mit den intensiven Gedichten der Amerikanerin von den Orca Islands über die Wunder der Natur und der inneren Welt der Menschen in die Hände gefallen war, wuchs in ihm der Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt. Herausgekommen sind süße akustische Melodien, mit denen Genders die pointierte Sprache Trogdons – der er auch den Albumtitel widmete – unter seiner neuen Band Diagrams vertont. In den acht Folkperlen dominieren mal Gitarren, mal Bläser, mal Streicher. Mit leichter Elektronik unterlegt, erinnern sie mitunter an Genders Lieblingsplatte Revolver von den Beatles. Den wichtigsten Akzent setzt jedoch Genders warme, klare Stimme, in der er zum Ausdruck bringt, wie sehr er die Gedichte verinnerlicht hat. Am Ende des Albums kommt Dorothy Trogdon mit einem ihrer Gedichte sogar selbst zu Wort. Besonders zu empfehlen ist der Titel „It's Only Light“ über die Teilchenphysik und die Illusionen unserer Wahrnehmung.
Erik Prochnow
 NECKARGANGA: Innaad
NECKARGANGA
Innaad
neckarganga.com
(DMG Records/Broken Silence)
6 Tracks, 45:50


Das Sextett mit dem originellen Zwei-Fluss-Namen legt hier seine erste gemeinsame CD vor, und einmal mehr verblüfft die Virtuosität, mit der ein Jazztrio – Steffen Dix (sax), Jonathan Sell (b) und Peter Hinz (perc) – die Parameter indischer Klassik auslotet. Gleiches gilt selbstredend für den Tabla-Virtuosen Keshava Rao Nayak, seinen Sohn Sandip Rao Kewale (ebenfalls Tabla) und den jungen Sitarspieler Shyam Rastogi, die die sich bietenden musikalischen Möglichkeiten mit rasant-improvisatorischem Leben füllen. Dabei sind die Rahmenbedingungen für ein solches Projekt alles andere als ideal, liegen Neckar und Ganges doch nicht gerade ums Eck. Doch auch wenn gemeinsame Proben praktisch nur auf Tourneen stattfinden können, so nutzen die sechs Musiker – etwa für den Austausch von Kompositionen – gerne internetkompatible Lösungen. Apropos: die sechs Kompositionen – darunter Steffen Dix‘ elfeinhalbminütiges „NeckerGanga“ und Shyam Rastogis zweiteilige Hommage an Ravi Shankar, „Ganga Path“ – sind Musterbeispiele eines gelungenen musikalischen Ost-West-Austausches auf Augenhöhe, bei dem sich niemand verbiegen noch übervorteilt fühlen musste. Ein herausragendes Debüt und ein großes Hörvergnügen.
Walter Bast

Nordamerika
 ANI DiFRANCO: Binary
ANI DiFRANCO
Binary
anidifranco.com
(Righteous Babe Records/Aveline Records/Edel/Kontor New Media)
Promo-CD, 11 Tracks, 49:42


Bei Ani DiFranco muss man immer auf eine Überraschung gefasst sein. Nicht nur in dieser Hinsicht erfüllt ihr zwanzigstes Studioalben alle Erwartungen. Alles klingt irgendwie anders als bei Vorgängeralben, und doch gibt es Kontinuität – herausragende musikalische und textliche Qualität. Fangen wir mit der Musik an. Binary ist eine geniale Mischung aus Funk, Soul und Jazz – Folk-Ikone hin oder her. Dass sie schon lange in New Orleans lebt, hört man – nicht zuletzt wegen ihrer Mitmusiker. Von dort sind Terence Higgins (drums) und Ivan Neville (keyboards). Hinzu kommen u. a. Starsaxofonist Maceo Parker und David Bowies einstige Bassistin Gail Ann Dorsey. Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 war DiFranco unterwegs, um die Menschen zur Wahl zu bewegen. Ein Appell, der nach der Wahl Trumps noch wichtiger sei, wie sie bei ihrem umjubelten Workshop-Auftritt beim Rudolstadt-Festival im vergangenen Juli sagte. Auch auf Binary hält sie sich mit ihren politischen und philosophischen Ideen nicht zurück. Ob bei „Pacifist‘s Lament“, einem Plädoyer für ein friedliches, gewaltfreies Miteinander, oder besonders bei „Play God“, einem Song zum Thema reproduktive Rechte, Ani DiFrancos Herzensthema, das aktueller nicht sein könnte.
Michael Kleff
 ANNIE GALLUP: Lucy Remembers Her Father
ANNIE GALLUP
Lucy Remembers Her Father
anniegallup.com
(Flyaway Hair Records)
Promo-CD, 12 Tracks, 36:03


Annie Gallup, die auch im Duo als „Hat Check Girl“ Musik macht, hat als Kind Tanzunterricht genommen und früh den Country-Blues entdeckt. Der wurde die Musik ihrer Jugend, obwohl sie später Kunst studierte, weshalb sie erst 1994 mit Cause And Effect ihr erstes Album veröffentlichte. Es wird behauptet, darauf sei ein starker Einfluss von Joni Mitchell zu vernehmen, doch hat sie diesen im Lauf ihres Musikerlebens immer weiter zurückdrängen können, sodass ihre Songs heute vollkommen eigenständig wirken. Gallup hat sich für jedes ihrer bisher zehn Alben eine spezielle Besetzung überlegt, mit der sie diese eingespielt hat. Mal waren es nur Bassisten, mit denen sie im Duo spielte, mal Streicher, mit denen sie zusammen ihre Songs entwickelte. Bei Lucy Remembers Her Father hat sie ihren Sound ganz auf den Klang ihrer elektrischen Gitarre reduziert. Sie erzählt in ihren Songs private Geschichten, die sie mehr flüstert als dass sie diese singt. Leise und verhalten räsoniert sie in ihren Songs über die eigene Herkunft, die eigene Sterblichkeit und das eigene Schicksal, das dem Leben eingeschrieben zu sein scheint.
Michael Freerix

 JONNY LANG: Signs
JONNY LANG
Signs
jonnylang.com
(Provogue/Rough Trade)
Promo-CD, 11 Tracks, 47:38


Sein erstes Album seit vier Jahren stellt der junge Bluesgitarrist aus North Dakota vor. Der Name ist vielen noch im Gedächtnis, denn sein mit Platin ausgezeichnetes Debüt Lie To Me von 1997, als er gerade mal 15 Jahre alt war, überzeugte selbst die strengsten Kritiker. Die soulgetränkte Stimme des Grammy-Gewinners hat nichts von ihrer Magie verloren, auch seine Kompositionen und sein Gitarrenspiel mit Funk-, Rock- und Blueselementen eines Albert Collins oder B.B. King prägen die wunderbare Produktion, mit der Lang zu den Wurzeln des Blues zurückkehrt. Unverkennbar ist er beeinflusst von dem grandiosen Akustikgitarristen Robert Johnson und dem unsterblichen Howlin’ Wolf. Bis heute spielt und tourt Jonny Lang mit dem großen Blues-Rock-Gitarristen Buddy Guy. Seine neue R&B-Platte wird es immer wieder in den CD-Spieler schaffen. Für mich die gelungenste Produktion des Monats.
Annie Sziegoleit
 THE MAE TRIO: Take Care Take Cover
THE MAE TRIO
Take Care Take Cover
themaetrio.com
(Eigenverlag)
Promo-CD, 11 Tracks, 45:02


Dieses treibende Cello in den bluegrassgetränkten Folkstücken – da war doch was?! Natürlich, das haben Crooked Still früher betrieben. Und die Art der Songs, die Stimme, auch das will zugeordnet werden – Kate Rusby, genau! Ende der Rätselei, unumwunden nennen die drei jungen australischen Frauen ihre Vorbilder, es sind tatsächlich außer den schon genannten Joni Mitchell, Gillian Welch und die Wailin´ Jennys. Famos, wenn sich lauter gute Zutaten neu mischen. Wie schön muss es für das Trio gewesen sein, das zweite Album in Nashville aufzunehmen, unter der Regie von Produzent Erick Jaskowiak, der, genau, schon Crooked Still betreut hat – und Tim O’Brien, und Darrell Scott. Letzterer wirkt als Gastmusiker mit, wie auch Alison-Bruder Victor Krauss am Bass und Maya de Vitry, Sängerin der Stray Birds. Geld schießt eben manchmal doch Tore, und tolle Mitstreiter und Vorbilder können zu einem gelungenen Ganzen führen. Zurecht haben die Schwestern Maggie und Elsie Rigby gemeinsam mit Anita Hillman Meriten auf großen Folkfestivals gesammelt. Sie singen perfekt, schreiben schöne Songs und erweichen die Herzen. Romantik, aber kein Kitsch. Dynamisch, aber nicht hysterisch. Sooo!
Volker Dick

 KATY MOFFATT: Where The Heart Is
KATY MOFFATT
Where The Heart Is
katymoffatt.com
(Centerfire Music)
11 Tracks, 52:14


Seit den Siebzigerjahren ist Katy Moffatt eine feste Größe innerhalb der US-amerikanischen Country-Americana-Songwriter-Szene. Einst bei Major-Labels unter Vertrag und auf den großen Bühnen zuhause, macht sie seit Langem einfach nur ihr Ding, wozu auch mittlerweile neunzehn Alben gehören. Schon früh in ihrer Karriere hatte sich die Sängerin und Gitarristin entschieden, ihrer Kunst treu zu bleiben und dafür auf das allzu grelle Rampenlicht zu verzichten. Als Konsequenz liefert sie unverfälschte, ehrliche Arbeit ab, zu hören auch auf dem vorliegenden Album. Wie so oft bei Moffatt-Alben, beschäftigen sich die Lieder, sechs davon aus ihrer eigenen Feder, mit sämtlichen Facetten der menschlichen Existenz sowie mit historischen Begebenheiten. Sie singt über die Ehe der Wild-West-Legende Wyatt Earp und dessen Frau Josie und nimmt sich der Geschichte des in den Dreißiger- und Vierzigerjahren berühmten Rennpferdes Seabiscuit an. Der Song „Marina“ beschäftigt sich damit, wie das Leben der Verlobten des Kennedy-Attentäters Lee Harvey Oswald wohl weiterging? Katy Moffatt hat erneut ein starkes Album vorgelegt, ein Album von erstaunlicher textlicher und musikalischer Qualität.
Markus Dehm
 MARK OLSON: Spokeswoman Of The Bright Sun
MARK OLSON
Spokeswoman Of The Bright Sun
markolsonmusic.com
(Glitterhouse Records GRCD 918/Indigo)
10 Tracks, 35:32 , mit engl. Texten


Im Grunde müssten zwei Namen auf dem Cover stehen, neben dem von Mark Olson auch der von Ingunn Ringvold, seiner aus Norwegen stammenden musikalischen Partnerin und Gefährtin durchs Leben. Gemeinsam haben sie die meisten Songs des Albums geschrieben, und zusätzlich zum Gesang liefert Ingunn Beiträge auf halbwegs exotischen Instrumenten, wie dem Mellotron. Beim Hören der Stücke geht die Erinnerung zurück in die Sechziger, zu einem Folkrock kalifornischer Prägung. Denn dort ist der in Minnesota aufgewachsene Olson gelandet, in der Wüste, in Joshua Tree. Er liefert ein gewisses Maß an Komplexität, seine Harmonien liegen nicht immer um die nächste Ecke. Auch die Texte wirken oft rätselhaft, setzen auf Assoziationen, etwa wenn es in „Gravity Loss“ heißt: „Where am I going?/Where my life starts again/Wild plum, lemon geranium“. Und auch in „All My Days“ reihen die beiden Merkwürdiges aneinander: „Death Valley Soda Pop Cool Down Dream“. Das erinnert an Charles Wilps Cola-Werbung. Auf der anderen Seite dann das: „Time goes by/Like the rain in the sky“. Nun ja. Das Album fasziniert eher durch die Stimmung, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, zwischen den Polen poetisch und banal.
Volker Dick

 WALTER TROUT: We’re All In This Together
WALTER TROUT
We’re All In This Together
waltertrout.com
(Provogue/Mascot Music Productions/Rough Trade)
Promo-CD, 14 Tracks, 69:25


Der US-amerikanische Bluesrock-Gitarrist, Komponist und Sänger steht nach fünfzig Jahren im Musikbusiness zu Recht in der Namensliste jener weißen Bluesmusiker, die den Geist der großen schwarzen Vorbilder wie Muddy Waters, B.B. King, Big Mama Thornton und John Lee Hooker weitertragen. Obwohl nur die Stammband, mit Sammy Avila (Keyboard), Mike Leasue (Schlagzeug) und Johnny Griparic (Bass), im Studio anwesend war, wirkten an dieser CD-Produktion vierzehn Gastmusiker mit, unter ihnen viele gute Freunde von Trout, wie der britische Blueshero John Mayall, der Slidegitarrenzauberer Sonny Landreth, der Jazz-Blues-Gitarrist Robben Ford und der legendäre Mundharmonikaspieler Charlie Musselwhite. Ihre Beiträge wurden später eingefügt. Nur einer der Gäste, Joe Bonamassa, kam für den Titelsong eigens ins Studio. Das Album ist ein weiterer Meilenstein in der Karriere Walter Trouts, der alle Titel mit einer Ausnahme – das Stück „The Sky Is Crying“ stammt von Elmore James – selbst komponierte. Eine gelungene, in sich absolut stimmige Produktion.
Annie Sziegoleit
 VIPER CENTRAL: The Spirit Of God & Madness
VIPER CENTRAL
The Spirit Of God & Madness
vipercentral.ca
(Eigenverlag)
Promo-CD, 14 Tracks, 46:40


Wal! Da bläst er! Er springt aus dem Meer! Und obendrauf sitzen vier Volksmusikanten – aber nicht wie Kapitän Ahab unfreiwillig festgezurrt, sondern bei offenbar bester Stimmung. Was will uns die Band aus dem kanadischen Vancouver mit dem Covermotiv ihres dritten Albums sagen? Es trägt den Untertitel „A new collection of songs from the west coast of Canada“. Eine Sammlung großenteils eigener Songs, sei ergänzt. Das klingt nach Bluegrass, Blues, Country und Western Swing; an Instrumenten dominieren Akustikgitarre, Mandoline, Banjo und Fiddle. Dazu gibt‘s aber auch öfters dezentes Schlagzeug, mal ein Örgelchen, mal eine Mundharmonika. Und in „Losing My Mind“ überraschen nicht nur die Tempowechsel, sondern auch der mariachihafte Bläsersatz. Manchmal gönnt uns die Band einen atonalen Einschub, wie in der Ballade „Say Say“, wo schleppendes Schlagzeug und bleckendes Banjo dem Liebeskummer Ausdruck verleihen – ist das Prog-Grass? So wie in „Devil‘s String“, in das der Geist der B 52s gefahren zu sein scheint? Da ist er, der Ritt auf dem Wal! Einige Songs könnten dennoch mehr Innovation vertragen, die Produktion mehr Glanz und Offenheit. Spaß macht‘s trotzdem.
Volker Dick

Australien/Ozeanien
 KAURNA CRONIN: Euphoria, Delirium & Loneliness
KAURNA CRONIN
Euphoria, Delirium & Loneliness
kaurnacronin.com
(Songs&Whispers CD07687/Broken Silence)
Promo-CD, 10 Tracks, 34:33


Populäre australische Musik wird oft als ein sperriger und origineller Ableger des britischen Sounds beschrieben. Ob Midnight Oil oder Hugo Race, man hört irgendwie den australischen Ursprung, auch wenn es sich musikalisch nur schwer begründen lässt. Genauso verhält es sich bei Kaurna Cronin. Auf seinem mittlerweile vierten Album zelebriert der Künstler eine Mischung aus Folk Rock und Country, die genial vertraut und dennoch ungewohnt klingt, eben wie Musik aus Australien. Tatsächlich sind Musiker wie Kaurna Cronin im Trend, so dass es fast zu einer eigenen Schublade „Folk aus Australien“ reicht. Gibt es diese Gattung, so ist Kaurna Cronin auf jeden Fall ihr Trendsetter. Mit scheinbarer Leichtigkeit und großer Spielfreude erzeugt der Künstler eine ganze CD voller Liebeslieder. Denkt man sich die Folkanteile weg, wären die Titel intelligent genug für Paul Simon oder Sting. Jeder Song ist radiotauglich, ohne dadurch in den Mainstream abzuwandern. Manches Gitarrensolo klingt nach Clapton, die Hammondorgel nach Brian Auger. Dennoch, oder gerade deswegen, spielt Kaurna Cronin lupenreinen Folk, so leise, dass man den Künstler leicht überhören kann. Dabei lohnt es sich so sehr, sich in diese Musik zu verlieben.
Christian Elstrodt



Asien
 MARJAN VAHDAT: Serene Hope
MARJAN VAHDAT
Serene Hope
mahsavahdat.com/marjan-vahdat.php
(Kirkelig Kulturverksted, FXCD437)
10 Tracks, 48:14 , Texte u. Infos in Engl. u. Farsi


Das norwegische Label Kirkelig Kulturverksted hat ein unglaubliches Gespür für wahre Perlen orientalischer Musik. Jüngste Entdeckung ist die iranische Sängerin Marjan Vahdat. Die einundvierzigjährige Musikerin brilliert durch eine außergewöhnlich klare und einfühlsame Stimme. In Teheran aufgewachsen, lernte sie klassischen persischen Gesang und die Rahmentrommel Daf. Da es jedoch seit 1979 Sängerinnen im Iran verboten ist aufzutreten, verließ sie 2006 ihr Heimatland, um etwa in Köln zu studieren. Inzwischen zurück in Teheran, präsentiert sie, begleitet von erstklassigen Musikern an Ud, Duduk, Bass und Percussion, ihr zweites Soloalbum, das unter die Haut geht. Im Zentrum der zehn Stücke steht die ausdrucksstarke Stimme Vahdats, mit der sie die Verse über Liebe und Hoffnung traditioneller Dichter, wie Rumi sowie zeitgenössischer Poeten, mit großer Tiefe interpretiert. Dabei weben ihre vier Begleitmusiker mit ihrem exzellenten Können behutsam eine Klangwelt voller Energie und Intensität. Vier Kompositionen des in der Maridalen Kirche in Oslo aufgenommenen Albums steuerte Vahdats Schwester Mahsa bei, ebenfalls eine herausragende iranische Musikerin und Freiheitsaktivistin, die seit Jahren bei den Norwegern veröffentlicht.
Erik Prochnow