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SIMON McKERRELL Focus: Scottish Traditional Music. routledge.com (Abingdon : Routledge, 2016. – XV, 174 S. : mit Abb. – (Focus on World Music Seri) ISBN 978-0-415-74193-4 , 29,99 GBP
Simon McKerrell ist ein versierter Piper, und zwar an den Highland, Border und Uilleann Pipes. Aber nicht nur das, er ist auch promovierter Dozent – in seiner Eigenschaft als aktueller Leiter der Abteilung Musik beim International Centre for Music Studies an der Universität von Newcastle. Ein Mann also, der genau weiß, wovon er schreibt, wenn er sich der traditionellen schottischen Musik annimmt. Dennoch ein warnendes Wort: Dieses Buch ist nicht für den hobbymäßigen Liebhaber dieser Region geschrieben, sondern für Studenten der ethnischen Musikwissenschaften. Entsprechend trocken geht es dann auch häufig zu, und daher auch der Preis auf dem Niveau wissenschaftlicher Publikationen. Dabei wird das Thema durchaus wirklichkeitsnah abgearbeitet, samt Geschichte, Zusammenhängen, Politik, und es fallen immer wieder die Begriffe Authentizität und Zugehörigkeit („belonging“) zu einer sozialen Gruppe wie die derjenigen, die schottische Musik macht – deren Mitglieder aber nicht unbedingt Schotten sein müssen. Interessant auch seine These, dass Musik und die geografische Umgebung in eine Wechselwirkung treten. McKerrell beschreibt das sehr anschaulich am Beispiel der Region der Scottish Borders. Aber die Frage kann sich jeder stellen: Welche Musik bildet den Soundtrack in meinem Kopf, wenn ich durch eine bestimmte Landschaft fahre? Diskutiert wird auch die Frage der Durchlässigkeit zwischen traditioneller und populärer Musik oder das Unbehagen, das Musiker bei dem Begriff „Celtic Music“ befällt. Alles aktuelle Themen, nur eben manchmal nicht gerade mundgerecht verpackt. Aber weil McKerrell Musiker und Wissenschaftler ist, werden die Punkte fundiert und praxisorientiert behandelt. Daher lohnt es sich, ernsthaftes Interesse vorausgesetzt, mit den Texten regelrecht zu arbeiten. Ergebnis sind einige interessante Erkenntnisse zum Thema „Traditionelle schottische Musik gestern und heute“. Mike Kamp
| Gabriele Haefs (Hrsg.) Vierertreffen Schottland – Irland : Erzählungen / Herausgeberinnen: Gabriele Haefs & Karin Braun. edition-narrenflug.com (Kiel : Ed. Narrenflug, 2016. – 256 S.) ISBN 978-3-945242-22-3 , 13,00 EUR
Eine Anthologie von vier Geschichten, die eines gemein haben: Die Autoren sind alle mit der irischen beziehungsweise schottischen Musikwelt verbunden, und in allen Geschichten geht es darum, dass eine Begegnung mit anderen Menschen Sichtweisen, Lebenseinstellungen oder gar das ganze Leben des anderen (positiv) verändern kann. Brian McNeill und Christine Cochran sind bekannte Musiker der schottischen beziehunsgweise irischen Musikszene. Rita Kelly ist eine irische Lyrikerin, deren Texte vertont wurden, und Micheál Ó Conghaile ist der Chef des Verlages Cló Iar-Connacht, bei dem unzählige irische CDs und Musikbücher erscheinen. Für eigene Romane zu kurz, haben die Herausgeberinnen dieses Bandes die vier unterhaltsamen Geschichten in einen Sammelband gepackt, um sie Fans der irischen und schottischen Musik präsentieren zu können. Doris Joosten
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MICK FITZGERALD Der Hund, der zum Bankräuber wurde : und mehr irische Geschichten / Herausgabe, Übers. u. Vorw. von Gabriele Haefs. songdog.at (Wien : Songdog Verl., 2016. – 107 S.) ISBN 978-3-9504224-2-9 , 14,00 EUR
Nach Sessions aus dem Jahr 2010 erschien 2016 Mick Fitzgeralds zweiter, aber leider auch letzter Band mit irischen Geschichten, dessen Veröffentlichung er nicht mehr erlebte. Der Musiker und Schauspieler hatte noch viele Ideen für Geschichten, aber oftmals fehlte ihm die Zeit, sie zu Papier zu bringen. Denn Mick liebte es auch, auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen – das war sein Leben. Der mitunter melancholische, aber auch humorvolle Schriftsteller mit großem Interesse an historischen Begebenheiten, erdachte gern skurrile Storys. In diesem Band erzählt er sehr unterschiedliche, die meist auch durch eigene Erlebnisse geprägt sind. Ein Jammer, dass viele noch nicht niedergeschriebene Erzählungen wie zum Beispiel die über rote, in Schweden gestrickte Socken nun für immer ungeschrieben bleiben. Für Menschen, die Fitzgerald und seine Lieder geliebt haben, lässt der Band diesen sympathischen Künstler, seine Musik und seine Geschichten für kurze Momente wieder lebendig werden. Am besten hört man dazu eines seiner Alben. Doris Joosten
| PETER BRAUKMANN Meißen sehen und sterben : e. Sachsen-Krimi. (Meißen : : Ed. Sächsische Zeitung, 2016. – 176 S.), 9,90 EUR
PETER BRAUKMANN Tod einer Arschkrampe : e. Fall für Steffen Schröder. (o. O. : Eigenverl., 2016. – 228. S.) ISBN 978-1537276168
Gleich zwei neue Krimis veröffentlichte der Musiker Peter Braukmann letztes Jahr und präsentiert uns zwei Geschichten, die beide im Osten der Republik spielen, was nicht verwunderlich ist, da der Autor in Meißen lebt. Der Protagonist aus Meißen sehen und sterben ist ein nicht unbedingt aufs Geld angewiesener Detektiv, der eher aus Langeweile einen Auftrag annimmt, welcher ihn quer durch Ostdeutschland bis nach Polen führt und recht kuriose Züge annimmt. Der zweite Band beginnt ebenfalls im Osten Deutschlands. Ein junges Mädchen scheint aufgrund des tragischen Unfalltods der Eltern Selbstmord begangen zu haben, doch ihre Freundin glaubt nicht daran. Sie bittet den Privatdetektiv Steffen Schröder um Ermittlungen. Diese lassen tatsächlich Zweifel am Selbstmord zu und führen Schröder bis nach Galway in Irland. Doris Joosten
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