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Irische Singer/Songwriterin mit vielen SeitenEleanor McEvoySchloss Eulenbroich, Rösrath, 16.11.2018
Text: Michael A. Schmiedel
Sie versuche, in Wexford zu leben, sagte die aus Dublin stammende Sängerin und Liedermacherin Eleanor McEvoy, doch sie komme kaum dazu, weil sie immer auf Tour sei. Die Eröffnung ihrer Deutschlandtournee begann sie um Punkt 19.30 Uhr im Wasserschloss Eulenbroich im rheinischen Rösrath, allerdings in einem kastigen Nebengebäude, dessen Stimmung so ganz anders war als die des Schlosses. Das letzte Mal, dass sie ein Konzert pünktlich begonnen habe, sei vor einem Jahr gewesen, auch auf einer Deutschlandtour.
Irish Folk, wie angekündigt, war es eigentlich weniger, eher eine bunte Mischung von Liedern ganz verschiedener Stilrichtungen und Provenienzen: Blues, Soul, Country, Chanson, Rock. Aber dann doch: irische Lieder, zweihundert Jahre alt, aus der Feder Thomas Moores (1779-1852), aufgepeppt für das 21. Jahrhundert, oder neuer in Anlehnung an Paul Brady. Von Letzterem übernahm sie „The Homes Of Donegal“, einen Song von Seán McBride aus den Fünfzigern zu einer Melodie, die unter anderem auch dem schottischen „Tramps And Hawkers“ zugrunde liegt. Die ernsten Texte Moores gingen in der eher fröhlichen Art der Darbietung etwas unter, aber McEvoys Liebe zu diesem Dichter war spürbar. So fand sie sein späteres Wohnhaus in England und durfte sogar das Zimmer, in dem er seine Lieder schrieb, besichtigen, obwohl es das Schlafzimmer der jetzigen Bewohner war. Engländer seien doch freundliche Leute!
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