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Folker-Halbmast
VĚRA BÍLÁ
22.5.1954, Rokycany, Tschechien,
bis 12.3.2019, Pilsen, Tschechien
Für den tschechischen Musikjournalisten Petr Doruška war Věra Bílá „eine der letzten traditionellen Romasängerinnen (sie spielte auch Gitarre und Zymbalom) vor der Ankunft der elektronischen Musik und des Rap“. Entdeckt wurde sie von Zuzana Navarová, die ihre ersten beiden Alben produzierte, unter anderem Roma-Pop. Seitdem gehörte Věra Bílá mit Iva Bittová und Ida Kelarová zu den bekanntesten Sängerinnen der Romaminderheit in der Tschechischen Republik. Věra Bílá und ihre Band Kale trennten sich 2005 wegen der Spielsucht der Sängerin. Jetzt wollte sie wieder auf Tour. Ihre letzte Aufnahme „Mek Som Adaj“ entstand mit Jan Bendig und Milan Kroka; das Video dazu auf Youtube haben über 480.000 Menschen gesehen. Věra Bílá starb am 12. März 2019.
Grit Friedrich
YANN-FAÑCH KEMENER
7.4.1957, Saint Tréphine, Côtes d’Armor/Bretagne, Frankreich
bis 16.3.2019, Trémeven, Finistère/Bretagne, Frankreich
„Aet eo da Anaon“ – er ist in das Land der Seelen eingegangen. Yann-Fañch Kemener, der große Sänger der Bretagne und Sammler bretonischen Liedgutes ist seinem langen Krebsleiden erlegen. Er hat mit seinem unverwechselbaren Gesang und seiner einfühlsamen Stimme die traditionelle bretonische Musik entscheidend geprägt, in die Welt hinausgetragen und zahllose Musiker beeinflusst. Früh begann er den reichen Schatz der traditionellen bretonischen Lieder zu erforschen und gründete Anfang der Achtzigerjahre die legendäre Band Barzaz, mit der er internationale Erfolge feierte und die vor wenigen Jahren ein vielbeachtetes Comeback feierte. In seinen Konzerten erlebten ihn die Menschen als charismatischen Geschichtenerzähler und als Tanzanimator. Mit jeder Faser seiner Persönlichkeit vermittelte er die Liebe zur Bretagne. Seine aktuelle Band, das Yann-Fañch Kemener Trio, gründete er 2016, und trotz seiner schweren Krankheit nahm er sein letztes Werk Roudennoù („Spuren“) auf. Am 16. März verstummte seine großartige Stimme, die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Menschen und Künstler und sein musikalisches Vermächtnis wird bleiben.
Hans Martin Derow, Barbara Gerdes, Andreas Derow (An Erminig)
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