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Fira Mediterrània de ManresaAm Scheitelpunkt zwischen Gestern und Morgen
Rund siebzig Kilometer nordwestlich von Barcelona liegt Manresa. Es ist Freitag, der 11. Oktober 2019. Dort, wo der Begründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola im sechzehnten Jahrhundert sein Erweckungserlebnis hatte und wo, wie in ganz Katalonien, mit angehaltenem Atem die Urteilsverkündigung des Obersten Gerichtes in Madrid gegen die größtenteils bereits seit zwei Jahren in Untersuchungshaft sitzenden Separatisten erwartet wird, findet zum 22. Mal in Folge die Fira Mediterrània de Manresa statt, ein Markt der kulturellen „Roots“ des Mittelmeerraums.
Text: Rolf Beydemüller
Gesucht, gefördert und vorgestellt wurden künstlerische Projekte, die die Tradition mit der Moderne verbinden. Somit steht die Fira am Scheitelpunkt zwischen Gestern und Morgen. Auf den großen und kleinen Bühnen der Stadt, in herrschaftlichen Wohnzimmern, in Höfen, Zelten und unter freiem Himmel war Musik, Tanz, Theater, Zirkus und vieles mehr zu bestaunen.
Musikalisch standen Folklore und Weltmusik im Zentrum des Wochenendes. Jordi Fosas, der künstlerische Direktor der Fira, hatte für 2019 ein Programm entwickelt, das drei große Themen vorstellen sollte: Perspektiven, junge Menschen und Gender.
Eine traditionelle Schatzkiste
Das Thema „Junge Menschen“ wurde bei einem Familien-Mitmachkonzert des Duet Daura in besonders einfacher und berührender Weise aufgegriffen. In einer Zirkusschule führten sie El Bagul de la Música Tradicional auf. „El Bagul“, die Truhe, war bis oben gefüllt mit traditionellen Instrumenten der Pyrenäen und Kataloniens. Ivan Caro und Pilar Planavila (Gesang, Akkordeon, diverse Blasinstrumente, Dudelsack, Trommeln) gelang es innerhalb weniger Minuten, schönste Gemeinschaft zu schaffen. Rund dreißig Kids tauten aus ihrer anfangs noch mühsam aufrechterhaltenen Coolness auf. Was für ein Erlebnis! Nach einer lehrreichen und sehr lustigen Stunde wurde ausgelassen getanzt und lauthals gesungen, die paar Erwachsenen, die sich ins La Crica verirrt hatten, machten gleich mit. Und es fiel nicht schwer sich vorzustellen, dass der eine oder andere Teenager nach dieser Veranstaltung das Musizieren begonnen hat.
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