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PLATTENPROJEKT

Es gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.


In diesem Heft schreibt Christoph Wagner über



Rio Reiser, Blackbox

Cover Blackbox 2 Eigentlich hieß er Ralph Möbius, doch berühmt wurde er unter dem Namen Rio Reiser. Der 1950 geborene Sänger und Gitarrist der Berliner Politrockgruppe Ton Steine Scherben gilt als einer der besten Liedermacher der Bundesrepublik der Nach-Achtundsechziger-Zeit. „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, „Keine Macht für niemand“ oder „Halt dich an deiner Liebe fest“ sind nur

RIO REISER
Blackbox
(Möbius Rekords/Buschfunk, blackboxrioreiser.de)
16 CDs, 363 Tracks, mehr als 16 Std. Laufzeit, Begleitbuch mit 228 Seiten im LP-Format


ein paar der Reiser-Songs, die inzwischen zu Klassikern geworden sind.
1985 brachen Ton Steine Scherben auseinander und Reiser startete eine Solokarriere, die einigermaßen erfolgreich verlief. Durch seinen frühen Tod – verursacht von inneren Blutungen nach Jahren des Alkoholmissbrauchs – riss eine bedeutende Künstlerlaufbahn 1996 jäh ab. Reiser wurde nur 46 Jahre alt.
1981 hatten Ton Steine Scherben das sogenannte „Schwarze Album“ veröffentlicht, jetzt ist zwanzig Jahre nach Reisers Tod die Blackbox erschienen, eine Mammut-Musik-Buch-Cassette aus sechzehn CDs, die wohl beinahe alles enthält, was Reiser je aufgenommen hat, aber bisher noch nicht den Weg in die Öffentlichkeit fand. Die Produktion präsentiert also keine Aufnahmen von Ton Steine Scherben und auch keine Titel der sechs Soloalben, sondern fast ausschließlich bisher unveröffentlichtes Material: Outtakes, Demos, musikalische Skizzen, vergessene Einspielungen sowie Auftragskompositionen, die viel Erhellendes zur Exegese von Reisers musikalischer Karriere beitragen. Denn Geld verdiente der Musiker vielfach mit Auftragsarbeiten, indem er Musik für Theaterproduktionen, Filme, Radiohörspiele, Musicals oder Fernsehsendungen schrieb und oft auch selbst einspielte. Das fing schon bei Hoffmanns Comic Teater in den späten Sechzigerjahren in Berlin an, einer anarchischen Truppe, die von seinen Brüdern Peter und Gert Möbius ins Leben gerufen worden war und zur Urzelle von Ton Steine Scherben wurde, weil dort der Kern der Band zum ersten Mal zusammenspielte.

... mehr im Heft.