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Wendy McNeill * Foto: Nicolas Lemery Nantel

SHORTstory


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Aktuelles Album:

Hunger Made You Brave
(Startracks/Indigo, 2018)


Cover Hunger Made You Brave


Wendy McNeill

Reise zu den Sternen

Die Akkordeonistin und Songwriterin Wendy McNeill widmet ihr aktuelles Werk dem Hunger – in doppelter Hinsicht.

Text: Stefan Franzen

Wer als Songwriterin in der westkanadischen Provinz Alberta groß wird, ist den Spuren der Folklady Nummer eins des Landes sehr nah: Auch Joni Mitchell war ein Kind der Prärie. Doch man befindet sich auf dem Holzweg, sucht man dort das kulturelle Erbe Wendy McNeills. „Ich war die erste aus meiner Familie, die dort aufwuchs“, erzählt sie. „Was in mir weitergewirkt hat, waren meine Wurzeln im Osten Kanadas, die mit irischer, schottischer, auch mit frankokanadischer Musik zu tun hatten.“ Ihr Albumkatalog bestätigt das schnell: Da gibt es eine Menge Folk-Noir-Einflüsse, eine Atmosphäre, die Musiker aus Montreal mit Vorliebe aufgreifen. Die dortige Szene mit der 2010 verstorbenen Lhasa de Sela als Galionsfigur hat McNeill fasziniert: „Lhasa war eine der ersten Künstlerinnen, die mich total umgehauen haben. Sie spielte mit all den Elementen, die ich auch in mir fühlte, aber noch nicht selbst umsetzen konnte.“
Dabei kommt Wendy McNeill ursprünglich vom Tanz. Zur Musik fand sie, als sie versuchte, die Melodien, die ihr im Kopf herumschwirrten und zu denen sie tanzen wollte, zu Songs zu formen. Dafür probierte sie verschiedene Instrumente aus, Gitarre, Flöte, Akkordeon. Bei Letzterem blieb sie schließlich hängen. „Das Akkordeon hat mich wegen seiner Körperlichkeit und seiner Vielfältigkeit gepackt. Oft finde ich mich auf Akkordeonfestivals wieder und bin umgeben von all diesen Virtuosen. Aber ich selbst habe nie behauptet, virtuos spielen zu können“, lacht sie. Ihr erstes Instrument war ein diatonisches Hohner-Akkordeon, und überrascht stellte sie fest, dass die Akadier, die französischstämmigen Bewohner Ostkanadas, genau so eines bevorzugten. Später schwenkte sie um auf ein chromatisches Pianoakkordeon, um beim Spielen mit Bands besser die Tonarten wechseln zu können.

... mehr im Heft.