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Albin Paulus

SHORTstory


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Aktuelles Album:

Hotel Palindrone & Marialena Fernandes, Tambdde Roza
(Gramola, 2016)


Cover Tambdde Roza


Albin Paulus

Wille und Wahnsinn

Ja, er hat etwas Geniales: Der deutsch-österreichische Musiker Albin Paulus ist ein jodelnder Stimmakrobat, „Weltvirtuose der Maultrommel“, Musikwissenschaftler, Instrumentenerfinder und Dudelsackspieler in herausragenden Kammerorchestern.

Text: Jens-Peter Müller

„3 Preise, 30 Länder, 300 Klänge“, so ist die unglaubliche künstlerische Biografie auf der Website von Albin Paulus überschrieben. Und dafür jetzt nur eine Folker-Seite? Im Grunde lässt sich die irre Schaffenskraft des Folk-Genies aus Wien auf einen Nenner, auf ein Wort bringen: unbedingt! Der Sohn österreichischer Eltern wurde 1972 in München geboren, wuchs in Braunschweig auf und kam auf besondere Weise schon als Kind zur Folkmusik. „Man konnte Anfang der Achtzigerjahre in Braunschweig nicht nur den NDR, sondern auch DDR-Fernsehen und DDR-Radio empfangen“, erzählte Albin Paulus nach dem Konzert mit dem internationalen Love Tree Ensemble bei Folk Baltica in diesem Jahr (siehe „Ortstermin“ in Folker 4/2018). „Wir hörten damals regelmäßig die großartigen musikethnologischen Sendungen von Erich Stockmann, der die DDR-Szene, aber auch die Musik der ‚Bruderländer‘ vorstellte.“
Besonders fasziniert war der Junge von den Klängen des Dudelsacks und wollte dieses Instrument mit kindlichem Eifer „unbedingt“ und „sofort“ spielen. Sein erstes eigenes Exemplar baute er sich flugs selbst. „Eine Plastiktüte als Sack, einen Plastikschlauch zum Reinblasen, eine Tin Whistle und alles zusammengeklebt. Irgendwann kam eine zweite Flöte mit abgeklebten Grifflöchern als Bordun dazu. Das hat funktioniert.“ Heute spielt Paulus „richtige“ Dudelsäcke in der österreichischen Folkband Hotel Palindrone, die er schon 1995 während seines Studiums der Musikwissenschaften in Wien mit den Geigern Stephan Steiner und Nupi Jenner gründete. Dudelsack und Maultrommel bediente er zudem schon hochvirtuos in Projekten der zeitgenössischen elektronischen Musik sowie bei herausragenden Kammerorchestern wie dem Ensemble Baroque de Limoges unter Christophe Coin und dem Piccolo Concerto Wien, mit denen er erstmalig sämtliche Kompositionen für Maultrommel und Orchester von Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809) auf CD einspielte.

... mehr im Heft.